Ich hatte dem Sohn ein eigenes Hochbeet versprochen, um die Neugier auf Pflanzen zu wecken und um seine Pflanzen vor den Schnecken zu schützen, die letztes Jahr nicht nur meinen gesamten Rosenkohl vernichtet haben. Ein Hochbeet für Kinder muss ja weder hoch noch groß sein, ein großer Pflanzkübel hätte es auch getan, nur ist das ja eher ein Blumentopf als ein Hochbeet, wie ich es habe. Also los in den Baumarkt.

Da ich beide Kinder mitnahm, kam vorsorglich der Anhänger mit. Der Plan war, zusätzlich Erde für das Kinderhochbeet zu kaufen, und Erde wiegt. Mit Anhänger habe ich auch keine Skrupel einen Autoparkplatz zu benutzen, da die Fahrradparkplätze sonst allein mit meinem Gespann schon fast zugestellt sind. Schließlich haben wir die Länge eines Kleinwagens und sind drei Leute, da sollten Autofahrer den einen Parkplatz weniger verschmerzen können.

An diesem Tag war das Wetter eher gemischt, sodass nur wenige Radfahrer unterwegs waren und wir stellten uns doch auf die fast leere Fahrradstellfläche. Wie das so ist, kamen wir mitnichten nur mit den Brettern für das Hochbeet und der Erde zurück zum Rad, sondern hatten zusätzlich eine Latte von 1,4 m Länge, einen großen Pflanzkorb mit einem halben Meter Durchmesser und einen Birnbaum gekauft, nebst Kleinkram.

Die Bretter für das Hochbeet habe ich zuschneiden lassen und da sie nur 30 cm breit waren, passten sie mit der Latte zusammen in eine der Farradtaschen. Der Birnbaum passte in die andere und reckte seine Zweige in die Luft, vermutlich das erste und einzige Mal, dass er sich die Welt anschauen konnte. Die Erdsäcke kamen in den Anhänger, der damit an die Grenzen des erlaubten Gewichts stieß und den Pflanzkorb hängte ich mit dem Fahrradschloss an den Griff des Anhängers.

Ich bin wirklich dankbar für den Motor. Der Rückweg führte uns natürlich durch das Nadelöhr an der Mainzer Straße, wo ich den Fahrrad frei Weg neben der Straße entlang fuhr. Anscheinend wurde die Zugbrücke gerade begutachtet oder repariert, da ein Mann auf einer Leiter von unten an der Brücke arbeitete bzw. arbeiten wollte, denn kaum war er oben, musste er schon wieder runter steigen. Glücklicherweise sind die Reaktionen meistens freundlich, wenn ich so schwer beladen und mit Kindern unterwegs bin. Er sagte entschuldigend „Mit so einem Schwertransport habe ich nicht gerechnet“ und schob die Leiter zur Seite.

Das Hochbeet wurde am selben Tag gebaut und befüllt und ich kann sagen, dass ich einen Baum mit dem Rad transportiert habe.