Lastenradtest Teil 2. Ein Gastbeitrag

Lastenradtest Teil 2. Ein Gastbeitrag

Heute folgt Teil 2 des Testberichts, nach vier Wochen mit dem Lastenrad. Mittlerweile hatte ich auch dasVergnügen die Möglichkeit, kurz Probe zu fahren. Eigentlich war es eher ein Probesitzen. Mit zwei Kindern in der Kiste wollte ich es nicht noch länger versuchen… Ich habe es nicht mal geschafft richtig anzufahren, weil mir das Rad sofort nach rechts an den Bordsteinrand gefahren ist. Der Rücktritt ist nichts für mich, und es ist wirklich wenig Platz zwischen Sattel und Lenkstange. Brrr. Einziger wirklicher Pluspunkt: die Klingel. Laut! Die hätte ich gerne an meinem Rad, nur ist da nichts genug Platz an der Lenkstange, wegen Computer, Schaltung, Bremse… 

Außerdem gab es in der Kiste Sitzbänke, die eigentlich eher abschließbare Kisten waren. So etwas hätte ich auch gerne bei unserem Rad, dafür ist es aber nicht hoch genug. Vielleicht muss ich eine für unseren Kofferraum bauen. 

Der Sohn und die Tochter durften beide im Rad mitfahren und fanden es super.

Nun gut. Viel Spaß mit Beas Bericht!

Endlich ist es weg!!!

Das Monster.

Bereits nach einer Woche hatte ich die Nase voll und wollte den Test abbrechen und das Rad zurück bringen.

Der Rahmen ist für eine Person von 180cm Körpergröße zu kurz gewesen. Ich saß immer unbequem auf dem Sattel. Hatte am Abend Knieschmerzen und war nach jeder Fahrt froh, keine Schäden an anderen Verkehrsteilnehmern verursacht zu haben.

Viele Menschen geben ihren Fahrzeugen einen Namen. Das Lastenrad von „Christiania Bikes“ war hier ganz schnell das „Monster“. Da es sehr schwerfällig zu fahren war, eine anstrengende Lenkung hatte und sehr sperrig war. Auch spürte der Fahrer jedes Gefälle in der Straße und die Kinder jede Unebenheiten. Keinerlei Federung!

Die Sitzbänke, welche auch Schubladen waren, gingen sehr schwer auf und zu. Daher habe ich diese schöne Funktion kaum genutzt.

Das Verdeck sieht aus wie bei einem Planwagen. Der große Sohn konnte jedoch nur bedingt darunter sitzen. Wenn das Rad in Fahrt war, waren die Kinder damit beschäftigt das Verdeck festzuhalten. Denn es bewegte sich nach links und rechts. Dadurch war die Funktion nur bedingt.

Die Lampe ging während der Fahrt schon in den ersten Tagen ab. Ein Retter auf dem Liegerad hat mir die Lampe abgeklemmt und dadurch den Verlust der Lampe verhindert. Danke.

Die Schutzbleche der Doppelachse musste ich immer wieder zurecht biegen. Sie haben der Ein- und Aussteige Kletterei der Kinder nicht standgehalten. Diese hatten jedoch nach kurzer Zeit das Ein- und Aussteigen gut drauf. Auch An- und Abschnallen konnten sich beide Kinder recht schnell eigenständig.

Der euphorische Vorsatz von mir, nach Darmstadt mit den Kindern zu radeln zum Omi-Opi-Besuch, Museums-Besuch oder gar Stadtbummel hatten sich sehr schnell in Luft aufgelöst. Die E-Unterstützung war gefühlt NULL! Der Akku wiegt zwar 3 Kilo. Die drei vorhandenen Stufen „Eco, SMART und SPORT“ ergaben gefühlt keinen Unterschied oder gar Unterstützung. Somit war SPORT die Dauereinstellung. Der Akku hielt ca. fünf Tage, bis die Anzeige von grün auf orange wechselte und es wieder Strom gab.

Ich bin aber tapfer mit den Kindern im Monster gefahren.

Ob durch den Regen um den großen Sohn ein Playdate zu ermöglichen.

Zur Sporthalle, damit beide Kinder Turnen konnten.

Mit drei Kindern in der Transportkiste, um schneller mit dem Freund der Kinder bei uns zu Hause zu sein.

Oder auch (fast) täglich mind. eine Strecke zum Kindergarten und zurück. Gefahren ist das Rad. Zwar keine 100 Kilometer in den vier Wochen, aber fast täglich.

Ja, so ein Lastenrad ist dann doch flott und günstig für Kurzstrecken. Gerade wenn die Kinder auf dem Rückweg müde sind und so einfach und schnell transportiert sind, war das Rad des Landes Hessen unterwegs.

Freudig habe ich es auch Freunde und Familie testen lassen.

Weit aus weniger haben dieses Angebot in Anspruch genommen, als sich vorher angekündigt haben: Wenn Du das Rad hast, dann will ich auch mal fahren.

Es gab von den wenigen die mit dem Monster gefahren sind eigentlich einstimmige Meinungen: Sieht cool aus, aber nicht mein Ding.

Sehr eindeutig war, als Anna (als eingefleischte Lastenradfahrerin) das Monster gefüllt mit zwei kleinen Kindern nicht vom Fleck bekommen hat. In der Zwischenzeit durfte ich das Lastenrad von ihr fahren. OH JA! Das war fein. Da war im ECO-Betrieb mehr Unterstützung vorhanden, als beim Monster im SPORT- Betrieb, bergab mit Rückenwind! Da konnte ich auch die Begeisterung von Anna verstehen, warum sie so viel und gerne mit dem Rad fährt. Kein Wunder, dass sie mal eben 100 Kilometer in der WOCHE fährt.

Tatsächliche war das Monster aber vier Wochen da.

Es hatte auch gutes mit dem Monster zu fahren. So war mein Mann mit dem großen Sohn (der gerade das Radfahren für sich entdeckt) Sonntag Morgen beim Bäcker am Ortsanfang. Der Junge wollte mit dem Rad fahren. Hatte aber immer wieder den Bedarf von Support (auch wenn es in Form von Zuspruch war.) Da konnte mein Mann mit dem Monster einfach stehen belieben, auf dem Rad sitzen bleiben und dem Kind helfen.

Als dann noch die Kräfte für den Rückweg versagten, konnten Kind und mittelgroßes Rad in die Transportkiste eingepackt werden und Problemlos nach Hause gefahren werden.

Durch das Rad gab es immer wieder gute Gespräche mit Passanten, die von dem Gefährt begeistert waren. Wobei ich da auch immer offen und ehrlich war und zugegeben habe, dass es nicht meine Erfüllung vom Lastenrad mit E-Antrieb ist.

In der Zeit lernte ich mein mittlerweile 12 Jahre altes Mountainbike von Bulls wider sehr schätzen. Fährt sich immer noch 1a!

Dennoch bin ich in den vier Wochen nicht sehr weit gefahren.

Das Monster und ich sind nicht für einander gemacht.

Es wurde aber tatsächliche für diese Aktion des Landes Hessens gemacht. Das erzählte mir der nette Sachbearbeiter im Rathaus, als ich nach vier Wochen das Rad wieder glücklich abgegeben hatte.

Wobei ich bei meiner letzten Fahrt noch das absolute Erlebnis hatte. Der Weg zum Rathaus ist minimal Bergauf und das Rad hatte auch ohne Kinder sein Gewicht. Somit hatte ich meinen Kampf, es zügig voran zu bringen. Da überholte mich eine Omi mit ihrem normalen Fahrrad. DANKE, echt demütigend.

Ich war schon glücklich, als das Monster wider zurück gebracht war. Außer der demontierten Lampe gab es keine Schäden.

Doch am nächsten Tag, es war wieder Großkampftag in der Turnhalle und außer zwei Kindern war ein Korb mit Allerlei dabei. Da habe ich das Rad vermisst. Denn auch wenn es nicht einfach zu bändigen war, war es schneller als mit zwei Kindern zu Fuß und dem Bollerwagen.

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