Open Bike Sensor

Open Bike Sensor

Seit Mr. Radwärts die ersten für den ADFC Darmstadt gelötet hat, sind zwei Open Bike Sensoren an unseren Rädern in Betrieb. Dabei handelt es sich um einen mit Sensoren ausgestatteten kleinen Kasten am Rad, der die Abstände nach rechts und links misst und somit den Überholabstand von Autos zum Fahrrad feststellt.

Der ADFC Darmstadt-Dieburg plant, einige mit Open Bike Sensor ausgestattete Räder auf den Straßen in Darmstadt und Umgebung fahren zu lassen. Wenn die dabei gesammelten Daten ausgewertet werden, lassen sich die Stellen ermitteln, an denen häufig zu eng überholt wird.

Die Sensoren sind beim Packster hinten unter dem Sattel angebracht.

An der Sattelstange befestigt, wo bei meiner normalen Sitzhöhe gerade genug Platz dafür ist. Steht ADFC drauf, gehört aber uns.

Von dort aus geht ein laaanges Kabel mehrfach um das Oberrohr gewickelt bis nach vorne zu Lenker, wo gerade noch genug Platz war, um das kleine Display mit Knopf dorthin zu setzen.

Zwischen Computer auf der rechten Seite und Bedienelement auf der linken. Das Display ist klein und im Sonnenlicht schwer abzulesen, aber es erfüllt seinen Zweck.

Die Sensoren messen während das Gerät angeschaltet ist die Abstände in beide Richtungen, auf dem Display kann ich die Zahlen ablesen. Wenn ich überholt werde, drücke ich auf den Knopf, und der Abstand zum überholenden Auto samt Koordinate wird gesondert gespeichert. Sinnvoll ist es, jeden einzelnen Überholvorgang zu drücken, um den Anteil an zu engen Überholvorgängen ermitteln zu können.

Beim Fahren mit Open Bike Sensor und habe drei Dinge festgestellt: erstens werde ich ziemlich selten überholt, auch weil ich ziemlich viel auf Strecken unterwegs bin auf denen Autos nicht zugelassen sind, zweitens wird außerorts der Überholabstand von zwei Metern selten eingehalten, nach meiner absolut subjektiven Wahrnehmung, die der OpenBikeSensor nun bestätigt hat bewegen sich die Abstände dort eher um die eineinhalb Meter herum. Das ist für mein ebenfalls sehr subjektives Sicherheitsempfinden zwar relativ nah, wirklich gefährdet habe ich mich aber selten gefühlt. Eng war es zum Beispiel bei dem Laster, der mich mit keinem Meter Abstand überholt hat. Und drittens: auch wenn es sich unangenehm anfühlt auf Landstraßen ohne Seitenstreifen zu fahren, die Überholabstände sind hier höher als auf Landstraßen mit Seitenstreifen. Das widerspricht meiner Intuition. Offenbar wird der Seitenstreifen wegen der dicken weißen Linie als eigenständige Fahrspur angesehen, sodass Überholen nicht wirklich als Überholen wahrgenommen wird.

All das war für mich überraschend. Daher fände ich es sinnvoll, wenn jede*r Radfahrer*in die Gelegenheit bekommen würde, eine Zeitlang mit einem Open Bike Sensor zu fahren. Mittlerweile gibt es in an vielen Orten lokale Initiativen von ADFC oder anderen Organisationen, bei denen man einen OpenBikeSensor leihen kann.

Interessant wäre es auch, wenn wir mit verschiedenen Radtypen und verschiedenen Fahrenden eine Testserie starten um zu sehen, ob sich da signifikante Unterschiede ergeben.

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