Sauberes Lastenrad und Biergartenausflug
Fahrradwäsche
Aus Gründen, über die ich demnächst wohl mehr schreibe, und weil es dringend wieder nötig war, wuschen wir heute in Teamarbeit das Lastenrad. Ich machte das Lastenabteil sauber, von innen und außen, und der Mann kümmerte sich um den Rest, insbesondere die Schaltung. Der Sohn stand mit dem Kinderbesen auf dem Sitz und kehrte, der Bezug des Sitzkissens drehte eine Runde in der Waschmaschine. Wenn ich gewusst hätte, dass das Ding abnehmbar ist, hätten wir das schon früher mal gemacht…
Jedenfalls ist das Rad wieder schön, keine Flecken vom Kettenöl, keine Krümel und Überreste der Wegzehrung mehr. Der Expander vom Gepäckträger allerdings hat das Zeitliche gesegnet und muss ausgetauscht werden.
Biergarten
Heute hatte der Sohn genug Motivation, um sich nach einem Vormittag im Garten auf seinem eigenen Fahrrad auf den Weg in den Biergarten zu machen. Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: wir konnten den Nickelsmühle Biergarten in der Nähe testen und schauen, welche Strecke wir dem Sohn zutrauen können.
Der Mann wollte mir wohl einen Gefallen tun und nahm den Anhänger an sein Rad, mit dem wir die Tochter und im Zweifelsfall auch den Sohn mit Rädchen transportieren könnten, sodass ich selbst mit meinem Stadtrad ohne Motor fahren konnte. Erst war ich etwas irritiert, war mein Plan doch, gemütlich mit dem Lastenrad vor mich hin zu tuckern. Am Ende war es trotzdem gut, auch weil wir nur Geschwindigkeiten kurz vor dem Umkippen fuhren.
Der Start erwies sich als schwierig. Erst saß die Tochter auf ihrem Laufrad, mit dem wir für 300 m eine halbe Stunde brauchen und musste in den Anhänger komplimentiert werden, dann hatte der Anhänger einen Platten und der Mann fuhr mit den Kindern die paar Meter zurück nach Hause, um den Reifen zu flicken. Darin hat er nach eine Pechsträhne in den letzten drei Wochen Übung. Ich fuhr derweil beim Bäcker vorbei und holte ein Brot und zwei Brezeln als Wegzehrung, wir hatten irgendwie das Mittagessen vergessen.
Mit frisch reparierten Reifen ging es dann ein zweites Mal los, in der prallen Sonne übers Feld. Der Sohn schlug sich wacker, unsere Räder kamen sich zwar ein paar Mal gefährlich nahe, wir kamen aber ohne einen Zwischenfall im Biergarten an. Für die gut 4 km brauchten wir eine knappe Dreiviertelstunde und nur zwei oder dreimal „Wann sind wir denn endlich daaa?“.
Im Biergarten stärkten wir uns mit Bier bzw. Apfelschorle, Kochkäs‘ und Obatzda und dann traute sich der Sohn den Heimweg fast schon wieder zu. Der Mann lockte mit einem Spielplatzbesuch auf dem Weg, was tatsächlich zog. Unterwegs dann setzte ich noch eigene Fahrradtaschen als Preis aus, falls er den ganzen Weg schafft. Er fragte vor einigen Wochen unvermittelt beim Essen, wann er denn endlich eine Tasche für sein Fahrrad bekäme. Das wollen wir natürlich unterstützen.
Eigentlich dachte ich nicht, dass er den kompletten Rückweg schafft, es hat auch ein bisschen Gut Zureden gebraucht, aber er ist tatsächlich bis nach Hause gefahren. Den kleinen Fehlstart am Anfang eingeschlossen hat der Sohn heute achteinhalb Kilometer mit seinem eigenen Rad zurück gelegt. Wir sind stolz auf ihn.
Morgen fahren die Kinder und ich wohl Stoff für Fahrradtaschen kaufen.