Vorsicht, Überlänge! Stangentransport auf dem Packster
Wir haben dieses Jahr eine Parzelle in einem Saisongarten gemietet. Dort gibt es eine Zahl an bereits gepflanzten oder gesäten Gemüsepflanzen, und viel Platz um selbst noch Gemüse dazu zu setzen. Da wir alle vier Tomaten lieben mussten wir den Platz für viiieeele Tomaten vorbereiten. Also mussten Stangen her.
An der Wand unserer Gartenhütte wuchsen sie im vorigen Jahr schnell auf 2 m und höher heran. Dementsprechend lange Stangen würde ich im Garten brauchen. Vom Bohnentipi waren noch einige 2,5 m lange Stangen übrig, und die Stämmchen vom Hasel mit etwa derselben Länge kamen auch mit.
Auf einem anderen Blog über das Lastenradleben habe ich vor Jahren gesehen, wie jemand bei einem Baumarktbesuch lange Latten außen an der Kiste des Rades befestigt hatte, also machte ich das auch. Die Stangen schnürte ich zu einem Bündel zusammen, vorne kam ein Jutebeutel drum herum. Mit Spanngummis hängte ich das Bündel ans Rad, vorne an die Kiste, hinten an den Gepäckträger, wobei ich eine Fahrradtasche mit Eimer darin als Abstandhalter benutzte. Vorne band ich den Beutel noch am Spanngurt fest, der die Kiste zusammenhält, damit nicht das ganze Paket bei jeder kleinen Bodenschwelle ins gummigestützte Hüpfen kam.
Durch die Breite der Kiste und die gefüllte Tasche hinten hatte ich genug Beinfreiheit, um bequem fahren zu können. Sogar für etwaige Notbremsungen und Ausfallschritte um das Fahrrad aufzufangen war genug Raum. Die Spanngummis halfen zusätzlich, weil sie das Stangenpaket zur Seite hin beweglich machten. Alles in allem war es wider Erwarten ganz angenehm zu fahren.
Trotzdem war ich froh, als wir am Gemüsegarten angelangt waren. Dort konnten wir gleich einen Stangenwald pflanzen, und doch waren es noch immer nicht genug! Ein paar Tage später habe ich das ganze wiederholt, nur diesmal ohne Kinder im Fahrrad und vor allem nur mit Bambusstangen, die etwas kürzer waren und vor allem leichter als die dicken Haselstangen.
Wenn ich das Fahrrad schwer oder sperrig beladen habe, fahre ich logischerweise besonders aufmerksam, um nirgends hängenzubleiben oder gegenzustoßen und besonders um keine Fußgänger aufzugabeln. Wenn ich aber mit normaler Beladung fahre, komme ich auch mal dichter an zum Beispiel Pfosten heran, die einen Weg für Autos sperren, Räder aber durchlassen. In den meisten Fällen kein Problem, ich kann ganz gut abschätzen wieviel Platz ich brauche. Anders sieht die Sache aber aus, wenn ich den Stiel für meine Gartengeräte dabei habe. Sind die Kinder nicht dabei, lege ich ihn nach vorne in die Kiste. Dort kann ich ihn durch ein Loch in der Rückenlehne stecken und er schaut nur eine Handbreit vorne seitlich über die Kiste hinaus. Schlecht nur, wenn ich wegen des Verdecks weder meine Ladung sehe noch wo das Rad aufhört und schlicht vergesse, dass ich breiter bin als normal… Langer Rede kurzer Sinn: ich habe jetzt einen Stiel mit Knick.