Winterwetter
Der Morgen überraschte uns mit Schnee. Eine dünne, fast durchsichtige Schicht bedeckte die Folien auf den Spargelfeldern und das langweilige Braun der alten Pflanzen im Garten. Den ganzen Vormittag über fiel weiter Schnee, der jetzt schon wieder am schmelzen ist. So mag ich ihn, eine kurze Abwechslung, die einige Tage im Winter verschönert, aber nicht durch Matschigkeit und Glätte zu Unmut führt. Idealerweise bleibt er lange genug liegen, dass wir das eine oder andere Schneemännchen bauen können und die Kinder einmal auf dem Schlitten um die Häuser gezogen werden können (Flachland eben, da geht rodeln nur mit Antrieb), langweilt aber nicht durch zu langes Bleiben.
Während es mit dem Auto nervig ist, im Schneeverkehr mit all seinen Verzögerungen unterwegs zu sein, ist es ohne Auto dazu noch ziemlich umständlich. Entweder man steigt auf die öffentlichen um, wie viele andere auch, oder man muss technisch aufrüsten. Der Mann hat Winterreifen für sein Fahrrad: sollten wirklich Schnee und Eis liegen und die Straßen rutschig machen, zieht er Mäntel mit Stollen auf seine Räder. Damit ist man rutschsicher auf Schnee unterwegs, braucht aber auch mehr Kraft, um vorwärts zu kommen.
Für das Lastenrad habe ich die Option nicht, abgesehen davon, dass ich beim Kindertransport lieber auf Nummer sicher gehe. Ich muss also darauf bauen, dass die Wege geräumt werden, was beim Fahrradweg Richtung Darmstadt auch zuverlässig der Fall ist. Da viel Salz gestreut wird, müssen wir den ganzen Winter über vermehrt nach unseren Ketten schauen, die die eine oder andere zusätzliche Ölkur brauchen. Oder wir benutzen eben unsere Füße und legen die Wege per Pedes zurück. Für die paar Tage im Jahr ist das eigentlich kein Problem.
Regenwetter und Kälte sind mit der richtigen Kleidung wirklich keine große Einschränkung im autofreien Leben, Schnee behindert dagegen schon. Vielleicht könnten wir auf Ski umsteigen, wenn es wirklich mal ordentlich schneit? Michels Lehrerin aus Lönneberga jedenfalls machte das, und es funktionierte.